Dojokun im Kumakan-Dojo
Unter den Dojokun versteht man die Verhaltensregeln im und außerhalb des Dojo (Trainingsraum der Kampfkünste). Diese gehen vermutlich bis auf Bodhidharma zurück, einen Mönch, der um ca. 500 n.Chr. gelebt hat, und maßgeblich für die Entwicklung der asiatischen Kampfkünste (also nicht nur für Karate im speziellen) verantwortlich war.
Im Folgenden sind die klassischen Dojokun mit ihrem Wortlaut (und einer exemplarischen Übersetzung) dargestellt.
Zu beachten ist auch hier – wie bei den Shoto-Nijukun -, dass jede Regel mit „Hitotsu“ anfängt, was im übertragenen Sinn etwa mit „Erstens“ oder „am Wichtigsten“ übersetzt werden kann. Dies zeigt, dass alle Regeln gleich wichtig sind, und die Aufzählung keine Reihenfolge oder Wertigkeit darstellt.
- Es ist eine Pflicht, nach der Perfektion des Charakters zu streben.
一、人格完成に努むること
hitotsu, jinkaku kansei ni tsutomuru koto
- Folge dem Ideal der Wahrheit.
一、誠の道を守ること
hitotsu, makoto no michi o mamoru koto
- Mühe Dich, Deinen Geist zu kultivieren.
一、努力の精神を養うこと
hitotsu, doryoku no seishin o yashinau koto
- Achte die Regeln der Etikette.
一、礼儀を重んずること
hitotsu, reigi o omonzuru koto
- Hüte Dich vor ungestümem Übermut.
一、血気の勇を戒むること
hitotsu, kekki no yū o imashimuru koto
Ergänzen, bzw. konkretisieren möchten wir hier im Kumakan-Dojo diese Regeln um Folgendes:
- Wir verhalten uns im und außerhalb des Dojos respektvoll unseren Mitmenschen gegenüber,
- Wir erscheinen pünktlich zum Training,
- Wir trainieren mit Konzentration und Achtsamkeit,
- Wir trainieren mit sauberen Händen und Füßen aus Respekt gegenüber unseren Trainingspartnern, und aus gesundheitlichen Gründen,
- Wir pflegen das Sempai/Kohai-Prinzip: Der erfahrenere Schüler hilft dem noch nicht so erfahrenen Schüler,
- Wir halten unser Dojo sauber und ordentlich,
- Wir gehen mit gutem Beispiel voran.
Diese Ergänzungen sind nicht abschließend; sie sollen vielmehr den Geist des Dojos vermitteln.